27. Oktober 2023

Fußabdrücke im Dunkeln

Film und Fernsehen laufen heute übers Internet, merkte Wilfried Urbe auf der weltgrößten TV- und Streamingmesse Mipcom in Cannes. Doch was kostet Streaming eigentlich die Umwelt? In der „Taz“ sucht er vergeblich nach einer klaren Antwort auf den CO2-Fußabdruck, denn „schon die Auswahl der Parameter, mit denen solche Daten berechnet werden, ist kompliziert und nicht einheitlich. Selbst wenn übergreifend gilt, dass Rechenzentren, Edge-Server, der Übermittlungsweg, die Router zu Hause, die Peripherie der Endgeräte und die Endgeräte selbst betrachtet werden müssen, gibt es noch viele weitere Details, die eine Rolle spielen. […] Die verschiedenen Studien, Untersuchungen sowie Berechnungen mögen für sich genommen plausibel sein, aber eine Übersicht zu den verschiedenen Anwendungsfällen fehlt. ,Es ist beispielsweise etwas völlig anderes, wenn ich ein Video bei Netflix streame oder ich ein Video aufnehme und es in sozialen Netzwerken hochlade und dann teile’, so Christian Herglotz vom Department Elektrotechnik-Elektronik-Informationstechnik an der Friedrich-Alexander Universität in Erlangen. Bei Ersterem werde der Großteil der Energie bei den Endgeräten verbraucht, bei Letzterem in den Datencentern. ,Insbesondere der Bereich der sozialen Netze wurde noch gar nicht ernsthaft untersucht’, betont der Wissenschaftler. Welche Emissionen tatsächlich durch Medienkonsum entstehen, liegt damit letztlich im Dunkeln: keine aktuellen Zahlen, keine einheitliche Miteinbeziehung aller wichtigen Parameter.“

Quelle: Cinearte

[sharrif]

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