Gründung des BVFK
Wie es zur Gründung des BVFK kam.
Es gab vormals schon einige diverse Anläufe einen Verband für Fernsehkameraleute zu gründen bzw. sich zu organisieren.
So wurde am 15.11.1999 in Köln die Gilde der Fernsehkameraleute in Deutschland gegründet.
Hauptsächlich aus Kameraleuten des Produktionsfeldes Sport bestehend, wollten diese aber primär ihre eigenen elitären Interessen vertreten, was mit der Auflösung 2001 endete.
Übrig blieb aus dem sehr kleinen Netzwerk der Gilde, ein Emailverteiler, um sich untereinander schneller informieren zu können.
Aus diesem, anfänglich noch einfachen Verteiler entwickelte sich dann bis 2006 der „Newsletter : Sportkunst“ von Axel Bohse (BVFK Gründungsmitglied). Dieser Newsletter befasste sich am Anfang mit den Gagenverhandlungen mit Sportcast, der ab der für die Bundesligasaison 2006/2007 zuständigen Produktionsfirma. Der Newsletter wurde für den Bereich Sport das zentrale Informationsorgan im Sportbereich. Eine äußerst positve Folge, war die überaus gute Zusammenarbeit zwischen Sportcast und den Kameraleuten, u.a. vertreten durch Wolfgang Hannemann (BVFK Gründungs- und Vorstandsmitglied).
2008 kam es, basierend auf koordinierten Gagenverhandlungen mit MMC/Köln, zur Bildung der Kameraleute NRW. Auch hier war, neben der durch örtliche Nähe gegebenen Kommunikation, wieder ein Email Verteiler die zentrale Kommunikationsebene. Es wurde durch den Zusammenschluss ein Erfolg in den Gagenverhandlungen erreicht, welcher dann in Folge zum Übertrag auf andere regionale Produktionsfirmen diente.
In den folgenden Jahren kam immer wieder der Wunsch unter den Kollegen/innen nach einem Verband auf. Immerhin erfasste zwar der Verteiler des Sportkunst Newsletters nun ca. 180 Kameraleute und ca. 85 NRW Kameraleute informierten sich über ihren eigenen Verteiler untereinander, doch eine strukturierte und progammatische Grundlage gab es nicht.
Bei einer ZDF Produktion Anfang 2008 in Hannover, kamen die Berliner Kamera Kollegen Martin Baer und Volker Striemer mit dem Kollegen Lars Pohlig, der im NRW Kameraleute Verteilersystem integriert war, zusammen. Die Berliner Kollegen erfuhren im Gespräch über die Solidarisierung der NRW Kollegen und ihre Erfolge und regten an, doch aus der vorhandenen Struktur dieses Netzwerkes einen Berufsverband zu initiieren.
Ausgelöst durch ein Schreiben des ZDF an die "freien Mitarbeiter" im Frühjahr 2008, was zu immenser Verunsicherung und Protest unter den Freien Mitarbeitern führte, wurden die beiden Berliner Kollegen aktiv.
In dem Schreiben hieß es:
Sehr geehrte Kollegin, sehr geehrter Kollege,
die HA-Personal des Zweiten Deutschen Fernsehens weist auf die strikte Einhaltung der Beschäftigungsmöglichkeit für freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im ZDF hin.
Demnach können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die entsprechend des Tarifvertrages für freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ZDF beim ZDF beschäftigt werden, ausschließlich in dieser und somit nur in einer Vertragsform beim ZDF tätig werden. Eine zusätzliche Beschäftigung oder Beschäftigungsform für den Einsatz beim ZDF, zum Beispiel über Firmen, ist demnach nicht möglich.
Außerdem ist es für freie Mitarbeiter nicht möglich weitere Leistungen, zum Beispiel Equipment, an das ZDF zu vermieten, als Verleiher, Vermieter oder ähnliches mit dem ZDF in Vertrag zu treten. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir uns um Einhaltung dieser Vorgabe bemühen.
Mit freundlichen Grüßen
Binnen weniger Wochen wurden von den zwei Kollegen die Grundlagen für eine Verbandsgründung geschaffen. Das waren die Erarbeitung eines Gründungsaufrufes, mit den grundlegenden Aufgaben und Zielen eines Berufsverbandes, die Kontaktaufnahme zu Achim Esser Mamat, der als politisch aktiver und organisatorisch erfahrener Initiator über umfangreiche Kontakte verfügte und für die logistische Durchführung der Verbandsgründung sich zur Verfügung stellte.
Dank seiner guten Beziehungen konnten zur Verbandsgründung namhafte Personen wie Brian Rose als Vorsitzender der britischen Guild of Television Cameramen GTC, der auf Medienrecht spezialisierte Anwalt Steffen Schmidt-Hug und Dr. Michael Neubauer vom BVK gewonnen werden. Es gab eine Webseite mit dem Gründungsaufruf, einem Berufbezeichnungs- und Satzungs- Entwurf und den kurz erklärten Zielen und Umständen die eine Verbandsgründung notwenig machen.
Durch eine bundesweit ausgedehnte email Aktion, Mundpropaganda und aktive Telefonate mit Kollegen und Kolleginnen über die Ankündigung der Gründungsversammlung, erreichten die drei Initiatoren innerhalb kurzer Zeit eine große Publikmachung und Resonanz sowie einen großen Kreis von Kameraleuten und wurden zum Gespräch bei diversen Produktionen.
Dank des Engagements von Achim Esser-Mamat und seiner guten Zusammenarbeit mit dem Institut für Jugendarbeit in Gauting bei München, fand sich auch eine preiswerte und angenehme Location für eine Gründungssitzung mit optimaler Unterbringungsmöglichkeit für auswärtige Teilnehmer und guten technischen Bedingungen wie:
Beamer, Beschallung und Verpflegung. Es wurde von den drei Initatoren erhebliche Vorarbeit geleistet. So gab es bereits einen Webpage Entwurf, eine provisorische Satzung usw.
Die Gründung
Am 15.04.2009 wurde in Gauting bei München der Bundesverband der Fernsehkameraleute e.V. gegründet.
Die Gründungsmitglieder sind Martin Baer, Axel Bohse, Jonas Burlage, Hans-Joachim Esser-Mamat, Rene Freund, Florian Geyer, Hans Gmeiner, Benjamin Greulich, Eugen Gross, Mitja Hagelüken, Wolfgang Hannemann, Martin Henne, Klaus Hocke, Peter Lang, Jonas Liebermann, Manuel Lommel, Hamid Maulid, Andreas Mirgel, Lars Pohlig, Christian Rabe, Thomas Ramsauer, Christoph Rehbein, Andreas Rotter, Raphael Rudnick, Ulrike Siegfanz, Juliana Strauss und Volker Striemer.
Es wurden einstimmig, ohne Gegenkandidaten zum Vorstand gewählt:
1.Vorsitzender Hans-Joachim Esser-Mamat
2.Vorsitzender Martin Baer
Kassierer Lars Pohlig
Schriftführer Eugen Gross
Vorstand Region Nord Wolfgang Hannemann
Vorstand Region Süd Werner Sailer (in Abwesenheit via Telefonzuschaltung)
Vorstand Region Ost Volker Striemer
Vorstand Region West Thomas Ramsauer
Auf dem Podium anwesend und hilfreich bei der Gründung und den zahlreichen Diskussionsthemen waren:
Michael Neubauer, Geschäftsführer bvk, Bundesverband Kamera),
Brian Rose (Guild of Television Cameraman CTC, GB),
Steffen Schmidt-Hug (RA Medien München),
Jonas Burlage (Gründungsmitglied) vertrat als Sprecher die Kameraleute NRW.
Die Gründungsversammlung wurde erfolgreich kurz vor 01:00 Uhr des nächsten Tages geschlossen.
Es gab noch lange, anschliessende Gespräche und weitere Diskussionen über zukünftige Aufgaben, Arbeitsfelder und Ziele. Kurz nach drei Uhr nachts machten dann die Letzten tatsächlich das Licht im Saal aus.
Martin Henne schafft es innerhalb eines Tages, nach der Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses, die neue Webpage des BVFK online zu stellen um damit die Ergebnisse der Gründung und der Satzung allen Kollegen/innen bekannt zu machen.
Autoren: Axel Bohse, Hans Gmeiner, Thomas Ramsauer, Volker Striemer.