2. Mai 2025

Hartes Brot: Freie im Journalismus

David Bieber schreibt, dass freie Journalistinnen und Journalisten oft unter prekären Bedingungen arbeiten. Viele von ihnen müssten ihre Technik selbst stellen, auf rechtliche Absicherung verzichten und Honorare akzeptieren, die kaum zum Leben reichen. Zwar gebe es vereinzelt faire Auftraggeber, aber strukturelle Probleme wie fehlende Tarifbindung, unklare Regelungen für Soloselbstständige und der zunehmende Konkurrenzdruck durch die Künstliche Intelligenz würden die Situation verschärfen.

https://bildblog.de/149105/interessenkonflikt-bei-weimer-regierungssprecher-hartes-brot/

Gensch kritisiert, dass viele Freie erst einmal „Total-Buy-Out-Verträge“ der Verlage unterschreiben sollen, bevor sie Aufträge bekommen. Damit treten sie alle Nutzungsrechte für kein oder ein minimales Zusatzhonorar ab. „Dort konnten wir aber als dju und ver.di zumindest oft gerichtlich diese Verträge für die Urheber*innen untersagen lassen.“

Nicht vergessen werden dürfe man ferner, dass viele Freie alleine in brenzlige Situationen – ohne Schutz durch den Auftraggeber – geschickt werden, etwa bei Demonstrationen oder wenn es um Recherchen im kriminellen Milieu geht. […]

Wie hoch die Einkommen der Soloselbstständigen im Kultur- und Kreativbereich – darunter auch die der freien Journalist*innen – tatsächlich sind, belegen drei neuere Studien: So hat das Prognos-Institut im Auftrag des Wirtschaftsministeriums und der Staatsministerin für Kultur und Medien festgestellt, dass jede vierte soloselbstständige Person 2022 weniger als 1.000 Euro netto im Monat verdiente. 40 Prozent der Befragten haben keinerlei Rücklagen für das Alter oder im Durchschnitt werden nur 148 Euro monatlich in die Rentenversicherung eingezahlt.

Eine Studie zum Gender Pay Gap 2024 vom Kölner Büro für Kulturwirtschaftsforschung aus dem vergangenen Jahr offenbart gar, dass der Gehaltsunterschied wegen des Geschlechts bei den Kreativen steigt, während er im Durchschnitt auf 16 Prozent gesunken ist. Aus ausgewerteten Daten der Künstlersozialkasse geht hervor, dass Journalist*innen zwischen 26.000 und 27.500 Euro Jahreseinkommen haben und Journalistinnen 21 bis 23 Prozent weniger verdienten.

https://mmm.verdi.de/aktuelle-meldungen/freie-im-journalismus-hartes-brot-102707

 

Quelle: DIMBB Medien

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