26. September 2025

Können ARD-Intendanten mediale Dynamiken nicht abschätzen

Wie kann es sein, dass Chefs in einem so großen Medienverbund wie der ARD offenbar nicht in der Lage sind, mediale Dynamiken abzuschätzen? […]

Die ARD-Verantwortlichen hätten wissen können, dass Kritik laut werden wird und es nichts gibt, um sie zu kontern. Medienberichten zufolge soll es Leute am unteren Ende der Hierarchie gegeben haben, die auf das Problem hingewiesen hatten. Die Verantwortlichen zogen keine Konsequenzen, so bleibt die bittere Erkenntnis: viele Menschen, die in großen öffentlich-rechtlichen Medien an herausgehobenen Stellen arbeiten, haben keine Ahnung, wie moderne Medien funktionieren. ARD-Chefs treffen Entscheidungen im Vakuum ihrer Funkhaus-Hierarchien, fern aller Debatten, Kampagnen und Kulturkämpfe, die außerhalb dieser Funkhaus-Welten toben.

Erneut zeigt das der Fall Julia Ruhs. Wieder ein Desaster mit Ansage. Ruhs moderierte, wie abgesprochen, drei Pilotfolgen eines neuen Magazins. Danach entschied sich der NDR, es dabei zu belassen. Beim BR geht sie weiterhin auf Sendung. Ein gewöhnlicher Vorgang, der aber doch keiner ist, weil Julia Ruhs die neueste Galionsfigur eines Kulturkampfs von rechts ist. Den gibt es seit gut 35 Jahren, anfangs unter dem Kampfbegriff “Politische Korrektheit”, in letzter Zeit eher unter dem Label “Cancel Culture”. Wer sich darauf beruft, inszeniert sich als Märtyrer.

https://www.deutschlandfunk.de/kolumne-kommunikationsversagen-reloaded-die-ard-kann-s-nicht-100.html

Quelle: DIMBB Medien

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