Kulturstaatsminister Weimer über ProSiebenSat.1
»Meine Sorge ist, ob die journalistische Unabhängigkeit gewahrt bleibt«
Sein Vater galt als enger Buddy von Wladimir Putin. Nun will Pier Silvio Berlusconi mit seiner Medienholding ProSiebenSat.1 übernehmen. Die Bundesregierung ist alarmiert, Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hat Berlusconi jetzt ins Kanzleramt geladen.
Sorge vor P7S1-Übernahme: Weimer trifft sich mit Berlusconi
Kultur-Staatsminister Wolfram Weimer schaltet sich in den Übernahmekampf um ProSiebenSat.1 ein und betrachtet vor allem wachsenden Einfluss von MFE mit Sorge. Im September trifft er Pier Silvio Berlusconi im Kanzleramt
In diesen Tagen entscheidet sich, wie die Zukunft von ProSiebenSat.1 aussieht: Bis zum 13. August läuft sowohl die Offerte des italienischen Berlusconi-Konzerns MFE, die Anteile an ProSiebenSat.1 auf über 30 Prozent auszuweiten, als auch das finanziell bislang deutlich bessere Gegenangebot des zweiten Großaktionärs PPF, das das Ziel verfolgt, bis zu 29,99 Prozent der Anteile zu übernehmen. Kultur-Staatsminister Weimer äußerte in einem Interview mit dem “Spiegel” nun seine Sorgen angesichts dieses Übernahme-Kampfes. […]
Er habe mit allen Beteiligten das Gespräch gesucht. Mit MFE-Chef Pier Silvio Berlusconi will er sich Anfang September im Kanzleramt treffen. Dieser habe zugesagt und einen “konstruktiven Dialog” angekündigt.
https://www.dwdl.de/nachrichten/103164/sorge_vor_p7s1uebernahme_weimer_trifft_sich_mit_berlusconi/
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer sieht die journalistische Unabhängigkeit bei ProSiebenSat.1 in Gefahr, sollte der italienische Berlusconi-Konzern MediaForEurope den deutschen Medienkonzern übernehmen. „Es hat eine Übernahmeschlacht begonnen, über deren Ausgang ich mir Sorgen mache“, sagte der auch für Medien zuständige Staatsminister dem Nachrichtenmagazin ‚Spiegel‘. „Meine Besorgnis kreist um die Frage, ob die journalistische und wirtschaftliche Unabhängigkeit auch nach einem Eigentümerwechsel gewahrt bleibt. […]
Weimer kündigte ein Gespräch mit Berlusconi an. „Wenn ein ausländischer Investor einen derart wichtige Institution der Meinungsbildung in Deutschland übernimmt und kontrollieren könnte, dann sollten wir schon genau hinschauen, wer dahintersteht und welche Verbindungen dabei Einfluss haben. Das wird Inhalt meines Gespräches mit Herrn Berlusconi sein.“ Verschiedenen Medienberichten zufolge soll das Treffen im September sein.
Quelle: DIMBB Medien