27. Mai 2024

ARD-Politikmagazine bündeln Kräfte

… aber ohne “Monitor”

Schon vor vielen Jahren wurde innerhalb der ARD diskutiert, ob es nicht sinnvoll wäre, die Politmagazine im Ersten – immerhin sechs an der Zahl, die sich auf zwei wöchentlichen Sendeplätzen abwechseln – unter einer gemeinsamen Marke zu vereinen. Dazu kam es bis heute nicht. Doch vor diesem Hintergrund ist es umso bemerkenswerter, dass sich nun die Magazine von BR, MDR, NDR, RBB und SWR darauf verständigt haben, ihre Angebote auf Instagram zu bündeln.

An die Stelle mehrerer investigativer Instagram-Kanäle soll ab Montag ein gemeinsames Angebot mit dem Namen “ARD Team Recherche” treten

https://www.dwdl.de/nachrichten/98134/ardpolitmagazine_buendeln_kraefte_aber_ohne_monitor/

Neues ARD-Projekt: Mehrere Sender bündeln ihre Investigativ-Angebote

Die Politmagazine von BR, MDR, NDR, RBB und SWR wollen ihre Angebote im Netz bündeln und Recherchen für jüngere Zielgruppen aufbereiten.

Am 27. Mai wollen die genannten Sender den Instagram-Kanal „ARD Team Recherche“ starten. An die Stelle mehrere investigativer Kanäle soll so künftig ein gemeinsamer Account unter dem Namen @team.recherche erreichbar sein. Die besten und spannendsten Recherchen der beteiligten Sender sollen dort gezielt für ein jüngeres Publikum aufbereitet werden, kündigte die ARD am Freitag an. Initiiert wurde das Projekt von den politischen Magazinen „Report Mainz“, „Kontraste“, „FAK“, „report München und Panorama“, die ihre bestehenden Accounts zusammenlegen werden. BR, MDR, NDR, RBB und SWR teilen sich dabei die redaktionelle Verantwortung.

Ziel des „ARD Team Recherche“-Kanals sei es, Missstände und Fehlentwicklungen aufzudecken, Debatten anzustoßen und damit einen konstruktiven Beitrag zur Meinungsbildung zu leisten. Jüngere Menschen zwischen 25 und 34 Jahren sollen journalistisch fundiert und hintergründig über gesellschaftlich relevante Themen informiert werden.

https://www.digitalfernsehen.de/top-news/neues-ard-projekt-mehrere-sender-buendeln-ihre-investigativ-angebote-1114832/

Bemerkenswert ist, dass sich ein Sender der Initiative nicht anschließt: Der WDR ist mit seinem Politmagazin “Monitor” nicht Teil des neuen Instagram-Kanals, wenngleich die Sendung eine ähnliche Zielgruppe ansprechen dürfte. Auf DWDL.de-Nachfrage erklärte ein WDR-Sprecher nur bedingt, weshalb man lieber ein eigenes Süppchen kocht. “Die Landesrundfunkanstalten prüfen regelmäßig, welche Angebote im Digitalen Potenzial und Erfolg haben beziehungsweise wo Angebote zusammengelegt werden können. ‘Monitor’ ist eine Traditionsmarke des WDR mit einem Alleinstellungsmerkmal – auch auf Instagram, wo der Kanal erfolgreich läuft”, heißt es aus Köln.

Tatsächlich dürfte die Wahrheit wohl im letzten Teil der Antwort liegen: Während die anderen Magazine, darunter auch “Panorama”, immerhin das älteste politische Fernsehmagazin des Landes, vergleichsweise geringe Followerzahlen erreichen, zählt “Monitor” aktuell rund 114.000 Follower auf Instagram. Das als Basis für die gesamte Investigativ-Power der ARD zu nehmen, kam für den WDR aber offensichtlich nicht infrage.

https://www.dwdl.de/nachrichten/98134/ardpolitmagazine_buendeln_kraefte_aber_ohne_monitor/

Dort werden tiefgründige Recherchen der beteiligten Landesrundfunkanstalten publiziert, und zwar nicht nur die der politischen Magazine, sondern auch spannende Storys aus Dokumentationen, von Recherche-Units sowie junger Investigativ-Formate wie beispielsweise “VOLLBILD” oder “exactly” sollen hier aufgegriffen werden. BR, MDR, NDR, RBB und SWR bringen gemeinsam Ressourcen ein und teilen sich die redaktionelle Verantwortung.

https://www.presseportal.de/pm/29876/5786168

Hinweis der Redaktion: Wenn man neue Zielgruppen erreichen will, braucht man allerdings zusätzliche Mittel. Bei der Redaktion des MDR wird der Etat um 250.000 Euro reduziert.

Quelle: DIMBB-MEDIEN-News

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