29. November 2024

ARD-„Sportschau“ vor dem Ende?: Allein unter Phrasendreschern

Wenn die ARD keine Bundesliga-Rechte mehr ersteigern kann, ist die „Sportschau“ bedroht. Schade für alle, die in Fußball-News nicht nur Einfalt, Zynismus und Wortgedröhne suchen. […]

Für den, der es tiefschürfender oder auch nur unaufgeregter mag, bleiben Sportschau und Sportstudio unverzichtbar. Wer aufgewachsen ist mit Wilfried Luchtenberg, Eberhard Stanjek und Heribert Faßbender mit seinem „Herrenausstatter-Timbre“ (Die Zeit) – der erinnert sich schwitzend an deren Phrasendrescherei. Manchmal aber auch leicht sentimental an eine Zeit, als Fernsehfußball noch nicht der Brüllaffenzirkus der Gegenwart war. Mancher wechselte die Sender und blieb sich treu. […]

Es gibt Gründe, sich zu wünschen, die Sportschau bliebe grundsätzlich und auch bundesligatechnisch im Spiel. Beim Sportrechtehandel dürften in Zukunft ganz andere Kaliber im Geschäft sein. Zuletzt hieß es, der saudi-arabische Staatsfonds PIF könne bei Dazn einsteigen. Wenn die WM 2034 in Saudi-Arabien stattfindet, können die Araber Medienpartner gebrauchen, die gefügig sind und beim Sportwashing helfen, mit einer ordentlichen Portion Fleckentferner. Im Box-Business gehören sie längst zu den wahren Matchmakern – aber um das journalistisch einzuordnen, reicht es nicht, mal wieder nachzuschauen, ob ein Ball unter den Stuhl von Laura Wontorra gekullert ist.

Wenn die Saudis den Markt der Fußballrechte gepusht und geflutet haben, werden die Öffentlich-Rechtlichen vermutlich endgültig raus sein. Obwohl sie gerade dann dringend gebraucht würden.

https://www.sueddeutsche.de/medien/sportschau-ard-fussballrechte-ende-lux.M8XWV2FKLLxkD1jXEJ8ZVH

 

Quelle: DIMBB-Medien

 

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